Tipps vom Auskennfred für schönere DVT-Aufnahmen.
Der Röntgenraum ist schon ein spezieller Platz in der Praxis. Manchmal ist er nicht sehr groß, häufig ohne Tageslicht und in vielen Fällen mit sehr viel Technik versehen. Die aktuellen DVT-Röntgensysteme sind HighTech in der Dentalwelt und unterliegen der ständigen technischen Prüfung durch die Praxisteams – meistens funktionieren sie gut.
Die allermeisten Patienten, die eine DVT-Aufnahme erhalten, sind nicht jeden Tag in solch einem Raum und nicht immer mit der Technologie vertraut. Daher ist es aus meiner Sicht sehr wichtig, den Hauptfaktor „Mensch” bei einer DVT–Aufnahme nicht zu vernachlässigen.
1. Ruhe bewahren
Die hochauflösenden Systeme erzeugen dann optimale Bilder, wenn die Bewegung des Patienten während des Umlaufs minimiert wird. Dies passiert natürlich einerseits mit den richtigen Positionierungswerkzeugen, die entsprechend der Aufnahmeauswahl und den Herstellervorgaben ausgewählt werden müssen. Andererseits ist das Verhalten des Patienten während der DVT–Aufnahme maßgeblich dafür, wie gut diese gelingt. Die Umlaufzeit eines DVTs liegt bei ca. 9 bis 25 Sekunden, mit den entsprechenden zeitlichen Puffern für Pateinteneinstieg, Anfahren des Geräts, Verlassen des Raums, Auslösen etc, kommen schnell mehrere Minuten zusammen. Unsere Patienten kennen den Prozess nicht, daher ist Kommunikation hier das Zauberwort.
Achtet in eurer Praxis auf eine entspannte Patientenhaltung während der DVT–Aufnahme. Lasst den Patienten hinsetzen (einige Geräte können sogar mit einem Sitz geliefert werden), wenn die Körperlänge, Korpulenz oder körperliche Einschränkungen das Stehen im Gerät nicht zulassen oder eine exakte Positionierung unmöglich macht.
2. Durchatmen
Manche Patienten sind vor der Aufnahme und bei der der Positionierung spürbar aufgeregt. Dies kann sich durch unregelmäßiges Atmen oder sogar „Zittern“ äußern. Bitte weißt sie darauf hin, dass eine ruhige Atmung wichtig ist und helft ihm/ihr dabei, die Aufregung zu verlieren.
Viele Geräte verfügen über eine Funktion, um die Röntgenstrahlung während des Umlaufs auszuschalten – eine Leerfahrt also. Dies dient der Demonstration des Vorgangs – ein/e Mitarbeiter/in kann währenddessen im Röntgenraum verbleiben und dem Patienten den Ablauf erklären, ehe die Live–Aufnahme erstellt wird.
3. Kopf hoch, Kauebene parallel
Im DVT entstehen Artefakte oder Auslöschungseffekte, sobald röntgendichtes Material bestrahlt wird. Im Bereich der Zahnkronen tritt dieser Effekt am wahrscheinlichsten auf, da viele Patienten schon Restaurationen an den Zähnen haben. Wird die Kauebene parallel zum Boden, oder noch besser parallel zur Bipupillarebene, ausgerichtet, werden die Aufnahmen weniger Artefakte zeigen. Ist der Kopf des Patienten also möglichst exakt horizontal in der Kauebene positioniert, werden die axialen Schnittbilder nur gering von den Artefakten beeinflußt.
4. Ade, Bequemlichkeit. Weniger ist mehr.
Nehmt nur das auf, was ihr braucht! Es ist sicherlich schneller und einfacher, ein Volumen mit der größtmögilchen Geometrie des DVTs zu wählen, häufig im Bereich 10 x 10 cm oder größer. Allerdings erhöht sich hier auch die Wahrscheinlichkeit der negativen Einflüsse der Artefakte, mögliche Qualitätsverluste durch die Patientenbewegung, der Verlust der höheren Auflösung (z.B. 75 µm zu 150 µm) und der Mehraufwand bei der Befundung, wenn größere Volumen gewählt werden. Auch unter dem Aspekt der Strahlenhygiene.
Quelle: Müller, O. (2017): Digitale Volumentomografie in der Zahnheilkunde, S.221 ff
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